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Shell Jugendstudie 2010

Hans-Dietrich Zeuschner 11.10

„Eine pragmatische Generation behauptet sich“

Die 16. SHELL JUGENDSTUDIE gehört in jede Schüler- und Lehrerbücherei

Zum  siebenten Mal seit ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1953 bilanziert die Shell- Jugendstudie

die grundsätzliche Haltung Jugendlicher gegenüber unserer gesellschaftlichen Realität, 

ihren Bezug zur Politik im engeren Sinne,

-  sowie die Form in der sich Jugendliche ab 14 Jahre  und junge Erwachsene bis 24 Jahre in unsere Gesellschaft einbringen und beteiligen.

Die Befragung der Jugendlichen, als Basis für  die 16.Shell Jugendstudie, hat im Jahr 2010 stattgefunden. Das Ergebnis ist auf 410 Seiten nachzulesen und  folgendermaßen gegliedert:
  1. Jugend 2010:Selbstbehauptung trotz Verunsicherung
  2. Familie, Schule, Freizeit: Kontinuitäten im Wandel
  3. Jugend und Politik: Aktuelle Entwicklungstrends und Perspektiven
  4. Entwicklungen bei den >großen Themen< : Generationengerechtigkeit Globalisierung, Klimawechsel
  5. Wertorientierungen, Befinden und Problembewältigung
  6. Jugend unter Druck: 20 Fallstudien
  7. Jugendliche in Deutschland – Optionen für Politik, Wirtschaft und Pädagogik  

Im Anhang der Studie ist auf 27 Seiten ein Fragenkatalog abgedruckt, der sich hervor-ragend dazu eignet, die Schülervoraussetzungen für die eigene Vorbereitung von Sozialkunde- und Politikunterricht etc. zu erforschen. Selbstredend kann das Werk bei der Ausarbeitung von Hausarbeiten, Referaten u.ä.ebenfalls wertvolle Dienste leisten.  „Was die Jugend denkt, wünscht, hofft, fürchtet – hier steht es“ (Die Zeit);

Um nachzuweisen, dass das aktuelle politische Geschehen längerfristig Einfluss auf das Politische Interesse der Jugendlichen hat, habe ich die  Zeitreihen „Politisches Interesse“ und „Politische Ereignisse“   nachstehend  miteinander  verknüpft.

Die Zeitreihe >Politisches Interesse< beginnt mit dem Jahr 1984. Mit dem nachfolgenden „poltischen Zeitraffer“ (vgl. Wikipedia, weitere Informationen ebenda)  beginne ich bereits zehn Jahre eher und zwar mit den Geschehnissen im Bundestag sowie mit dem Start der Aktionen gegen den Bau von Atomkraftwerken.

Am 18. Februar 1975 wird  der Bauplatz  in Wyhl, einen Tag nach Beginn der Bauarbeiten, von Atomkraftgegnern besetzt. Die zu Hilfe gerufene Polizei räumt aber wenige Tage später das Gelände.

Am 23. Februar 1975 kommt es zu einer zweiten Besetzung, sie hält über acht Monate an.

Ab 1976  erhebt sich  Widerstand gegen den Bau des Kernkraftwerks Brokdorf

Ab 1977 wird gegen den  „Schnellen Brüter“ in Kalkar  demonstriert 

Im September 1982 kommt es zum Bruch der SPD/FDP-Koalition

Im Oktober 1982 wird Helmut Kohl nach einem konstruktiven Misstrauensvotum Bundeskanzler

1983 finden  Bundestagswahlen statt, die CDU/CSU FDP-Regierung bleibt im Amt. Die Grünen ziehen erstmals in den Bundestag ein

1984 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 55% 

1984 startet das Privatfernsehen in Deutschland

1984 wird die sog. Flick-Affäre wird aufgedeckt

1984 tritt Richard von Weizäcker das Amt des Bundespräsidenten an

Ab 1985 richtet sich der Protest gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf

1986 geschieht die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl

1986 wird durch die Unterzeichnung der sog. Einheitlichen Europäische Akte ein wichtiger  Schritt zur  EU getan

1987 besucht  der DDR Partei- und Staatschefs Erich Honecker die Bundesrepublik

1989 Öffnung der Grenze zwischen der DDR und der Bund. Rep. Deutschland

1990 finden die ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen statt, Helmut Kohl bleibt Bundeskanzler.

Im November 1990 wird die Oder-Neiße als völkerrechtlich verbindliche Grenze zu Polen anerkannt

1991 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 57%

Am 20. Juni 1991   beschließt der Bundestag, mit knapper Mehrheit, Regierung und Parlament von Bonn nach Berlin zu verlegen. 

Zu Beginn der 1990er Jahre nimmt die Arbeitslosigkeit im Osten deutlich stärker zu als im Westen, viele junge Menschen verlassen Ostdeutschland. Die  „„Partei des Demokratischen Sozialismus“ (ehemals  SED)  erlangt Augenhöhe zu den Parteien SPD und CDU. Rechtsextreme Tendenzen machen Schlagzeilen. Deutschland verpflichtet sich zur Abrüstung auf zukünftig maximal 370.000 Soldaten.

1992 wird der Vertrag von Maastricht unterzeichnet und damit die Europäische Gemeinschaft (EG) in die Europäische Union (EU) überführt.  Der Vertrag sieht u.a.  die Einführung einer gemeinsamen Währung (Euro) vor und führt zu einer Änderung des Grundgesetzes, im Hinblick auf das Ziel eines Vereinten Europas.

1994 wird Helmut Kohl in seinem Amt bestätigt. Das Zusammenwachsen der beiden deutschen Landesteile sowie der Staaten Europas und das Realisieren längst fälliger Reformen beschäftigen die Politiker. Die Mitte der neunziger Jahre ist sind nach einem kurzen Boom durch die  Wiedervereinigung von wirtschaftlicher Stagnation, Massenarbeitslosigkeit und Reformstau geprägt. In den neuen Bundesländern wird  die Infrastruktur enorm verbessert und einige Regionen entwickeln sich gut.

1994
löst Roman Herzog  den bis dahin amtierenden Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ab.

1996 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 47%

1998 wird die CDU/CSU-FDP-Koalition unter Kohl abgewählt.  Die rotgrüne Koalition wählt  Gerhard Schröder zum Bundeskanzler.

1999 wird Johannes Rau zum Bundespräsidenten gewählt.

Erstmalig am 19. April 1999 findet wieder eine Sitzung  des Deutschen Bundestages  in dem renovierten Reichstagsgebäude in Berlin statt.

1999
findet im Kosovokrieg der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten seit dem Zweiten Weltkrieg statt. 

1999 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 43%

Am 1. Januar 2002 wird der Euro  zum offiziellen Zahlungsmittel in der Bund. Rep. Deutschland.

Bundestagswahl 2002:  Die rotgrüne Koalition bleibt an der Regierung.

2002 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 34%

2004 wird  Horst Köhler zum Bundespräsidenten gewählt.

Am 1. Juli 2005  stellt Bundeskanzler Schröder im Bundestag die Vertrauensfrage mit dem Ziel, diese absichtlich zu verlieren. Daraufhin löst Bundespräsident Horst Köhler den Deutschen Bundestag auf

18. September 2005: Neuwahlen für den 15.Deutschen Bundestag.  CDU/CSU und SPD einigen sich auf die Bildung einer Großen Koalition unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU).

2006 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 39%

Am 24. April 2010 verbindet eine 120.000 Glieder zählende Menschenkette die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel. Zeitgleich findet eine weitere Demonstration mit 20.000 Teilnehmern am Atomkraftwerk Biblis statt.

Am 30. Juni 2010 wählt der Deutsche Bundestag als  zehnten  Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland als Nachfolger von Horst Köhler:  Christian Wulff.

2010 Politisches Interesse von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahre: 40%

 

Fazit: Die vorstehend angeführten „Meilensteine des politischen Geschehens“ haben offensichtlich in der berücksichtigten Zeit das >Politische Interesse< der hier untersuchten Gruppe Jugendlicher nicht signifikant beeinflusst. Eine Erklärung für die Wenden in den  Jahren 1991 und  2002 ist aus den berücksichtigten Geschehnissen  ebenso wenig  ableitbar wie der Abwärtstrend zwischen diesen beiden Punkten bzw. die Aufwärtsentwicklung nach 2002. Bei differenzierter Betrachtung zeigt die Studie allerdings, dass  neben dem Alter und dem Geschlecht, vor allem Bildungsstand und Herkunft sowie das bei den Eltern vorhandene Interesse, Einfluss auf das >Politische Interesse< der Jugendlichen hat.

Das Instrumentarium:

Die vorstehenden  Angaben über das  >Politische Interesse< im Jahre 2010 sind mit dem nachstehenden Fragenkatalog ermittelt worden.

F11: Nun zu etwas anderem: Interessieren Sie sich ganz allgemein für Politik? Würden Sie sagen, Sie sind

  • stark interessiert

  • interessiert

  • wenig interessiert

  • gar nicht interessiert

F13a:  Informieren Sie sich aktiv über das, was in der Politik los ist?

  • Ja

  • Nein

F 13b:  Wenn 13a = ja  Und wie informieren Sie sich über Politik? (Mehrantworten möglich) 

  • online 
  • Fernsehen
  • Tageszeitungen 
  • Wochenzeitungen   
  • sonstiges und zwar:

F 16: Filter: Nur für Jugendliche ab 16 Jahren:  Wie würden Sie selber ihre politischen Anschauungen einstufen? Bitte nennen Sie mir gemäß dieser Liste die Ziffer, die am ehesten auf Sie zutrifft? (Skala vorlegen)

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Links   Rechts

F 16a: Im Falle von >weiß ich nicht< oder >keine Angaben<: Nachfrage : Darf ich wissen, warum Sie die Frage nicht beantworten möchten oder können ? Welcher der drei folgenden Gründe trifft am ehesten zu?

  • Ich kann meine politische Meinung zwischen Rechts und Links nicht richtig einordnen
  • Ich verstehe nicht, was mit Rechts und Links gemeint sein soll
  • Ich möchte diese Frage generell nicht beantworten

Die 16.SHELL Jugendstudie 2010 „fragt nach, wie es der Jugend nach der Finanz- und  Wirtschaftskrise geht. Wie gehen die Jugendlichen mit dem Druck und der Unsicherheit um, die sich aus den globalen Entwicklungen ergeben? Wie sieht sich die junge Generation mit all ihren Erwartungen an die eigene Zukunft in einer etablierten Gesellschaft – fühlt sie sich wahrgenommen und respektiert……….. Seit über einem halben Jahrhundert das Standardwerk der Jugendforschung in Deutschland“

Hans-Dietrich Zeuschner

Quellen: u.a. Wikipedia 


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Johannes Wiesinger
bearbeitet: 19.02.2015

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