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Die Berliner Mauer und die Wiedervereinigung


 

ein Referat - (August 2001)  Johanna Wiesinger

Geschichte der Berliner Mauer

1.1 Einführung

Am 13. August dieses Jahres jährte sich zum 50. Mal der Beginn des Mauerbaus, des Tages, der die Teilung Berlins für alle Welt sichtbar machte.

In meinem Referat möchte ich zum einen auf die Geschichte der Berliner Mauer und zum anderen auf die Trennung und die Wiedervereinigung des deutschen Volkes eingehen. Abschließend sollte dann aber auch noch geklärt werden, ob die Wiedervereinigung nach über 10 Jahren auch wirklich vollzogen wurde (Anm.: Referat wurde 2001 erstellt).

1.2 So kam es zur Berliner Mauer!

Im Frühjahr 1961 war der seit der Gründung der DDR 1949 unvermindert anhaltende Flüchtlingsstrom aus der DDR in Richtung Westberlin sprunghaft angestiegen. (Anm.: allein im Juli '61 über 30.000)

Walter Ulbricht, plante deshalb im Auftrag der Sowjetunion den Mauerbau, um eine Krise in der DDR einzudämmen. Ulbricht war von 1960 bis 1971 Vorsitzender des Staatsrates und damit faktisch Staatsoberhaupt der DDR.

 

 Walter Ulbricht

Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatsrates  

Im Frühsommer 1961 gab es immer mehr Anzeichen, dass in Ostberlin die Vorbereitungen für ein größeres Bauvorhaben getroffen wurden, so dass im Westen der Verdacht laut wurde, die Führung der DDR wolle den Ostsektor Berlins hermetisch von den Westsektoren abriegeln.

Gleichzeitig signalisierte der amerikanische Präsident Kennedy der Sowjetunion, dass er ihr im Ostsektor Berlins relativ freie Hand lassen würde.

Am 15. Juni 1961 auf einer Pressekonferenz mit der Frage konfrontiert, ob die DDR am Brandenburger Tor eine Staatsgrenze mit allen Konsequenzen errichten wolle, erklärte Walter Ulbricht noch: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten

Zwei Monate später, in der Nacht zum 13. August 1961, begannen Streitkräfte der DDR, die Grenze zwischen Ost- und Westberlin abzuriegeln und Sperranlagen zu errichten. Verantwortlich für die Bauarbeiten an der Mauer war der damals 48-jährige Erich Honecker, der zu dieser Zeit Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates war.

Mauerbau

Noch während des über Nacht begonnenen Baus kam es zu dramatischen Fluchtaktionen, teils sogar aus den Fenstern von Häusern, die sich genau auf der Grenze befanden.

Ehe in Berlin der Tag angebrochen war, waren sämtliche Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Teilen der Stadt unterbrochen.

1.3 So ging es mit der Berliner Mauer weiter!

Die Berliner Mauer wurde zum Symbol des „Eisernen Vorhangs” zwischen

Die 45 km lange Mauer und die innerdeutsche Grenze (Anm.: Zonengrenze 1393 km lang), der so genannte „Antifaschistische Grenzwall”, (Anm.: für die Kommunisten waren die Menschen aus dem Westen die Faschisten) sollte den anhaltenden Flüchtlingsstrom in die von den Westmächten besetzten Sektoren der Stadt und in den Westen unterbinden.

Mauerschema

         Mauerschema Ende der 70 er Jahre

                Von rechts nach links: 1 - Ost- Berlin 2 - Grenzgebiet 3 - Hinterlandmauer 4 - Signalzaun 5 - Verschiedene Arten von Sperren 6 - Wachtürme 7 - Lichtsystem 8 - Postenweg 9 - Kontrollstreifen 10 - KFZ-Sperre 11 - Letzte Mauer, bekannt als die Mauer 12 - Grenze (die Grenze verlief nach der Mauer) 13 - West-Berlin

 

In den folgenden Jahrzehnten baute die DDR ihre Staatsgrenze zur Bundesrepublik zu einem beinahe unüberwindlichen „Todesstreifen” mit Stacheldraht, Minen, Selbstschussanlagen und scharfen Wachhunden aus. Dennoch kam es immer wieder zu spektakulären, aber auch tragisch endenden Fluchtversuchen. Zur Unterbindung der strafbaren „Republikflucht” erließ die DDR-Führung schon bald einen Schießbefehl an die Grenzsoldaten.

Bei insgesamt 5000 Versuchen, die Berliner Mauer Richtung Westen zu überwinden, kamen ca. 235 Menschen ums Leben, zum Teil durch die Schüsse der Grenzsoldaten der Nationalen Volksarmee (NVA), die aufgrund ihres „Schießbefehls” von ihrer Waffe Gebrauch machten.

Der Zusammenbruch der Sowjetunion sowie die damit verbundenen Umwälzungen im Ostblock und in der DDR führten am 9. November 1989 zur Öffnung der Berliner Mauer und zur Einrichtung zusätzlicher Grenzübergänge zu den bestehenden sieben Übergängen. Folie Mauerfall

 

  Maueröffnung 1989

 

Unmittelbar nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze am 9. November 1989 erstürmten Tausende Menschen aus Ost und West die Berliner Mauer, die beinahe 30 Jahre lang die beiden Teile Berlins hermetisch voneinander abgeriegelt hatte.

German Information Center

 

Am 1.Juli 1990 wurden die Grenzkontrollen vollkommen abgeschafft. Heute existieren von der Berliner Mauer, die größtenteils abgerissen worden ist, nur mehr Reste, die als Denkmäler dienen.

1.4 Mauerprozesse

Seit 1991 wurden zahlreiche Anklagen gegen DDR-Bürger erhoben, die für den Schießbefehl an der deutsch-deutschen Grenze verantwortlich waren bzw. ihn ausführten.

Zu den angeklagten Verantwortlichen gehörten u. a. derStaatsratsvorsitzende Erich Honecker, die Mitglieder des Nationalen Verteidigungsrates Erich Mielke, Willi Stoph, Heinz Keßler, Fritz Streletz und Hans Albrecht, der SED-Bezirkschef von Suhl sowie einige Generäle. (Anm.: SED = Sozialistische Deutsche Einheitspartei)

Die angeklagten Ausführenden rekrutierten sich zum Großteil aus Mannschaftsdienstgraden der NVA oder der DDR-Grenztruppen (Anm. Nationale Volksarmee).

Insgesamt wurden bis zum Sommer 1997 in den so genannten Mauerschützenprozessen 35 Angeklagte freigesprochen, 44 Angeklagte wurden zu Bewährungsstrafen und elf Angeklagte zu Haftstrafen verurteilt, u. a. Albrecht, Streletz und Keßler zu viereinhalb bis siebeneinhalb Jahren.

2. Die Politische Wiedervereinigung

2.1 Deutschland nach dem Krieg

Nach der Niederlage im 2. Weltkrieg wurde Deutschland zunächst in vier Besatzungszonen unterteilt. Aus den drei Westzonen (Besatzungsmächte Frankreich, Großbritannien, USA)entwickelte sich u. a. auf Grund des sich zuspitzenden Ost-West-Konfliktes die Bundesrepublik Deutschland. Aus der Ostzone (Besatzungsmacht UdSSR ging die Deutsche Demokratische Republik hervor.

Erst seit 1990 bilden die beiden Staaten wieder einen gemeinsamen Staat.

2.2 Geschichte der Wiedervereinigung

  • In der Sowjetunion gab es durch Präsident Gorbatschow tief greifende politische und gesellschaftliche Reformen

  • Im Sommer/Herbst 1989 entwickelte sich die Bürgerbewegung in der DDR zu einer Massenbewegung

  • Anm.: Perestroika = Umgestaltung, Glasnost = Offenheit, Transparenz

     Montagsdemo Leipzig

    Leipziger Montagsdemonstration In Leipzig gingen immer mehr Menschen jeden Montag Abend auf die Straße. Am 23. 10.89 waren es schon 150.000.

    Zusammen mit der Ausreisewelle aus der DDR nach Ungarn oder der Flucht in die Prager Botschaft erzwang die Bürgerbewegung schließlich im November 1989 die Öffnung der Grenzen zur Bundesrepublik und die Abdankung der alten Führungsriege.

        Prager Botschaft

    Prager Botschaft

    Tausende DDR-Bürger suchen im Sommer 1989 Zuflucht in der Bonner Botschaft in Prag. Der Garten wurde zum Zeltlager. Wenige Tage später verkündete Außenminister Genscher vom Balkon, dass die tschechoslowakische Regierung die Ausreise genehmigt hat.

     

    Die Bürgerbewegung wollte die DDR erhalten. Sie hatte eine politisch und gesellschaftlich grundlegend reformierte DDR zum Ziel.

    Es wurden jedoch immer mehr Stimmen laut, die eine Vereinigung der DDR mit der Bundesrepublik Deutschland anstrebten. Anm.: "Wir sind das Volk!"

    Bei den ersten freien Volkskammerwahlen in der DDR am 18. März 1990 erhielt die Allianz für Deutschland (CDU, DSU, Demokratischer Aufbruch), die die Vereinigung favorisierte, eine deutliche Mehrheit.

    Die neue DDR-Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maizière handelte mit der Bundesrepublik einen Staatsvertrag über eine Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion aus, der am 1. Juli 1990 in Kraft trat

    ·        Am 31. August 1990 schlossen die beiden Regierungen den    Einigungsvertrag, der am 29. September in Kraft trat und auf dessen Grundlage am 3. Oktober 1990 die Länder der DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik beitraten.

    ·        Silvester Brandenburger Tor

     

    Silvester 1989 am Brandenburger Tor

     

    Bereits am 12. September 1990 hatte Deutschland, vertreten durch die Bundesrepublik und die DDR, im Zwei-Plus-Vier-Vertrag mit den vier Siegermächten des 2. Weltkrieges die volle staatliche Souveränität zurückerhalten (Anm.: USA, UdSSR. Großbritannien, Frankreich und die beiden deutschen Staaten).

    In der Folge wurde das politische und sozioökonomische System der ehemaligen DDR vollständig beseitigt.

    Möglich geworden war diese Entwicklung durch die Politik des sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow: Er distanzierte sich vom realen Sozialismus im eigenen Land sowie in der DDR, entzog dort der Staatsführung den politischen Rückhalt und stimmte dem Untergang der DDR bzw. ihrem Anschluss an die Bundesrepublik zu.

    3. Probleme der Wiedervereinigung

    3.1 Wirtschaftliche Probleme nach der Wiedervereinigung

    Die Umstellung von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft war nichteinfach (vorher: Volkseigene Betriebe, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften)

    Die Industrieanlagen waren veraltet, entsprachen nicht den Umwelt- und Sicherheitsstandards, Umweltschäden, die erst teuer beseitigt werden müssen, schlechte Infrastruktur (neue Autobahnen...)

    Viele Stilllegungen durch die Treuhandanstalt (Abwicklungen) aber auch Subvention von unrentablen Betrieben

    Ungeklärte Eigentumsverhältnisse (Enteignungen während der sowjetischen Besatzung 45-49)bedeuteten Investitionshemmnisse

    3.1.1 Einige Zahlen dazu

    • Deutschland hat heute (Anm.: 2001)  insgesamt 82,1 Mio. Einwohner; 1988 hatte die DDR 16,66 Mio. Bürger, dies entspricht in etwa einem Anteil von 20% der Gesamtbevölkerung
    • von den Frauen, die 1990 in den neuen Bundesländern Arbeit hatten, waren 1995 nur noch 60% beschäftigt
    • doppelt so viele Frauen wie Männer sind arbeitslos
    • 2.538.000 (7,7 %) Arbeitslose im Westen stehen 1.460.000 (18,6 %) im Osten (Stand: März 01) gegenüber

    3.2 Probleme und Missverständnisse zwischen "Ossis" und "Wessis"

    (ohne Bewertung - kann für eine Diskussion sorgen)

    3.2.1 Argumente der "Ossis"

  • die hohe Arbeitslosigkeit war vorher nicht

  • wir hatten ein tolles soziales Netz (Kinderkrippen)

  • haben Identität verloren haben kein Staat mehr, keine eigene Kultur mehr, alles wurde vom Westen "übergestülpt" (Ostalgie!)

  • müssen sozialistische Vergangenheit aufarbeiten (Stasi-Spitzel)

  • wir mussten die Folgen des Krieges "ausbaden" - haben deshalb moralischen Anspruch auf gleiche Lebensverhältnisse wie im Westen

  • "Wessis sind arrogant, glauben sie wissen alles besser (Besserwessis)

  • 3.2.2 Argumente der "Wessis"

  • wir müssen schließlich den "Soli" zahlen

  • wir haben uns unseren Wohlstand nach dem Kriege hart erarbeiten müssen - ihr bekommt alles präsentiert

  • die Rentner bekommen ihre Rente, ohne jemals eingezahlt zu haben

  • "Ossis" sind undankbar

  • Ossis haben kaum Ausländer, sind aber ausländerfeindlich

  • 4. Anregung zur Diskussion mit Einsatz eines Videos

    Schlagworte und Fragen

    • Die Mauer in den Köpfen
    • Dumme Ossis - Besserwessis
    • "Wir sind ein Volk" - sind wir ein Volk?
    • Hat die Wiedervereinigung auch im realen Leben stattgefunden?

     

    Quellen: Informationen zur politischen Bildung, Büchereien, Microsoft Encarta Enzyklopädie, Internet

    Autorin Johanna Wiesinger



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