- Anhängerkupplung 7polig und 13 polig -
Pinbelegung und Wissenswertes
Wer eine Last mit einem Anhänger transportieren möchte, wird sich
irgendwann auch für eine
Anhängerkupplung
entscheiden. Die Kupplung samt dazu gehöriger Anhängerelektrik
inklusive Anhängersteckdose lässt man sinnvollerweise in einer
KFZ-Werkstatt montieren. Der eine oder andere handwerklich Geschickte
montiert sich Kupplung und Steckdose aber auch
selber. Aber neben der reinen Pin-Belegung gibt es aber durchaus
noch einiges zu beachten.
Bei der Montage von
Anhängersteckdosen ist der Stecker mit den entsprechenden Pins heute
meist schon vorgefertigt und muss nur noch durch die Karosseriebohrung
und die Halterung durchgeführt und ins Gehäuse eingestöpselt werden.
Kenntnisse über die Belegung sind da
nur noch bei der Instandsetzung nötig, wenn sich beispielsweise mehrere
Kabel gelöst haben oder wenn man selber verkabeln möchte.
Ansicht bei geöffnetem Deckel (gedreht um
die Querachse im Vergleich zu den unteren Abbildungen)
Hinweis: Die Masse darf
anhängerseitig nicht miteinander verbunden sein.
Der standardmäßige
Kabelbaum (von 1-8) ist ohne Dauerplus und Ladeleitung ausgeführt.
Je
nach vorgesehenem Einsatzzweck (z. B. Batterie im
Wohnwagen-Anhänger, Licht im Pferdeanhänger) kann aber auch
noch ein weiterer Zusatzkabelbaum (von 9-13) dazugekauft
werden.
Unser Tipp: Die 13-polige
Steckdose ist auf jeden Fall der 7-poligen vorzuziehen. Selbst wenn man
später nur einen Fahrradträger montieren will, muss an diesem die komplette
Beleuchtung, also incl.
Nebelschlussleuchte und Rückfahrleuchte, funktionieren. Außerdem ist die
13-polige durch die Bajonettverschluss-Technik spritzwasserdicht, im
Gegensatz zur 7-poligen Steckdose, die gelegentlich durch Korrosionsprobleme
ausfällt.
* Es gibt
unterschiedliche Dosen zu kaufen. Bei solchen mit eingebautem
Micro-Schalter wird die Nebelschlussleuchte beim Einstecken des
Anhänger-Steckers am Zugfahrzeug
abgeschaltet. Die Nebelschlussleuchte am Anhänger leuchtet dann
allein, beim Zugfahrzeug nicht mehr. Wichtig bei der Montage: Die Zuleitung muss vor
der KFZ-Nebelschlussleuchte am Heck aufgetrennt werden. Sie wird durch
die Dose geschlossen bzw. getrennt. Bei der 13-poligen Dose verbindet
der Microschalter Pin 2a
via Leitung P (oder N) mit Pin 2 und bei der 7-poligen Pin 2
mit 8.
2 Beispiele mit Belegung für Deutschland:
13-polige Anhängersteckdose nach ISO
13-polige Anhänger Steckdose VW
Die folgende Tabelle zeigt die bei VW übliche Belegung der
Anhängersteckdose mit Kabelfarben.
Kontakt / Pin
Stromkreis
Leitungsfarbe
1
Blinkleuchte,
links
Schwarz/weiß
2
Nebelschlussleuchte
grau/blau
3
Masse (Stromkreis
1-8)
braun
4
Blinkleuchte
schwarz/grün
5
Rückleuchte,
rechts
grau/rot
6
Bremsleuchte
schwarz/rot
7
Rückleuchte,
links
grau/schwarz
8
Rückfahrscheinwerfer
schwarz/blau
9
Dauerplus
rot
10
Ladeleitung
gelb
11
Masse (Stromkreis
10)
braun/weiß
12
Anhängererkennung
--
13
Masse (Stromkreis
9)
braun
Elektrik und Elektronik des E-Satzes für die
Anhängerkupplung
Der E-Satz für die Anhängerkupplung ist heute ein sehr hochwertiges
und modernes Bauteil. Ein näherer Blick lohnt sich deshalb.
Anhängererkennung
Die Anhängererkennung teilt dem Zugfahrzeug mit, ob ein Anhänger angekuppelt
ist.
Die Information darüber erhält entweder ein Anhängermodul, eine
Einparkhilfe oder ein AFC-Modul. Die Steuergeräte stellen sich dann jeweils
in ihrer Funktion auf den Betrieb mit oder ohne Anhänger ein. Es werden
prinzipiell zwei Möglichkeiten eingesetzt, um eine Anhängererkennung zu
installieren:
In die Steckdose am Zugfahrzeug wird ein
Mikroschalter
eingebaut (zw. 12 und 3). Beim Einstecken des Anhängersteckers in die
Steckdose wird dieser Mikroschalter aktiviert.
Eine Elektronik im Zugfahrzeug registriert den Anhänger, sobald sich der
Anhängerstecker in der Steckdose befindet. Über die nun geschlossenen
Stromkreise werden am Anhänger Funktionen wie „Bremslichter, Blinklichter
usw... vernetzt. Wird der Anhängerstecker aus der Steckdose gezogen, sind
diese Stromkreise wieder unterbrochen und die Elektronik erkennt, dass
kein Anhänger mehr angekuppelt ist.
Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene
Überwachung der Anhänger-Blinkleuchten. Dies wurde früher durch einen
besonderen Blinkgeber und der grünen
C2-Kontrolleuchte realisiert. Heute wird bei der Montage
der Anhängerkupplung auch gleich ein so genanntes Anhängermodul mit verbaut.
Beim AFC handelt es sich um eine
Anhängerblinküberwachung mit integriertem Steuergerät.
Sie stellt ohne zusätzliche optische (C2-Kontrollleuchte) oder akustische
Kontrolleinrichtungen (z.B. Summer) sicher, dass die gesetzlich
vorgeschriebene Überwachung der Anhänger-Blinkleuchten gewährleistet ist.
Die Funktion, die die Blinkleuchten am Zugfahrzeug überwacht, wird für den
Anhänger übernommen. Das bedeutet: fällt eine Leuchte am Zugfahrzeug aus,
blinkt die im Armaturenbretts eingebaute Kontrollleuchte doppelt so schnell
wie eine intakte Blinkleuchte. Das gleiche Prinzip greift, wenn am
angekuppelten Anhänger eine Blinkleuchte ausfällt: die Kontrollleuchte im
Armaturenbretts reagiert mit doppelter Blinkfrequenz.
Das AFC-Steuergerät wird
nur an den mitgelieferten Kabelbaum angeschlossen. Es benötigt für seine
Funktion aber eine Dauerstromversorgung (Klemme 30, Batterie-Plus) sowie
eine ordentliche Masse.
Im Bereich des Armaturenbretts bzw. der Zentralelektrik fallen keine
Montagearbeiten an. Der Einbau einer C2-Kontrollleuchte bzw. der Austausch
des Blinkgebers entfallen.
Heutige moderne Fahrzeuge sind in der Regel mit
CAN-Bussystemen ausgestattet. Diese erlauben viele technische Funktionen,
die ohne Vernetzung nicht zu realisieren wären. Moderne Anhängermodule
werden deshalb in den Fahrzeug-CAN-Bus integriert.
Das Anhängermodul ist für für moderne Fahrzeuge, die
mit CAN-Datenbus-Technik (Controller Area Network) ausgestattet sind,
vorgesehen. Das CFC®-Anhängermodul. vernetzt sich mit der im Fahrzeug
vorhandenen digitalen CAN-Datenbus-Technik und optimiert sie für neuen
Aufgaben. Das Modul arbeitet fahrzeugseitig digital per CAN und
anhängerseitig analog.
Alle Beleuchtungsfunktionen am Anhänger oder am
Heckträger werden vom zentralen Bordnetz mitgesteuert und komfortabel
überwacht:
Schluss- und Begrenzungsleuchten links und rechts
Fahrtrichtungsanzeiger links und rechts
Bremsleuchten
Rückfahrscheinwerfer
Nebelschlussleuchten
die Abschaltung der fahrzeugseitigen
Nebelschlussleuchten
Die digitale Anbindung hat neben
der Anhänger-Blinkerüberwachung einige weitere Vorteile. So unterstützt das
CFC®-Anhängermodul im Fahrzeug vorhandene Komfortfunktionen wie:
Sobald ein Anhänger angeschlossen wird,
wird die fahrzeugseitige, rückwärtige Einparkhilfe (EPH) oder
Parklenkassist (PLA) abgeschaltet
bei Fahrzeugen mit
Informationsdisplay im Kombi-Instruments wird der Fehler auch als Text
angezeigt (fällt z.B. eine Blinkleuchte am Anhänger aus, erkennt das
System sofort den Fehler und zeigt ihn im zentralen Display als
Lampenausfallkontrolle oder als Blinkfrequenzerhöhung an.)
die elektronische
Gespannstabilisierung (T-ESP) wird aktiviert.
Nach dem Einbau eines CFC®-Elektronik-Einbausatzes mit
Anhängerkupplung von JAEGER automotive wird bei den meisten Fahrzeugtypen
gewährleistet, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Beleuchtungsfunktionen
am Anhänger oder Heckträger ohne Freischaltung (auch Codierung genannt)
sofort verfügbar sind.
Ausgenommen sind die Komfortfunktionen wie z. B. die rückwärtige
Einparkhilfen-Abschaltung, die Blinküberwachung mit Fehlermeldeassistenz und
die elektronische Gespannstabilisierung.
Für diese Zusatzfunktionen muss eine Freischaltung erfolgen, die in aller
Regel über Diagnosetester problemlos in jeder Fachwerkstatt abgewickelt
werden kann.
Hinweis:
Eine
Gespannstabilisierung Trailer-ESP (es benutzt die Sensoren des
fahrzeugseitigen ESP) kontrolliert während der Fahrt permanent den
Fahrzustand des Anhängers. Schaukelt sich dieser z.B. bei erhöhter
Geschwindigkeit, bei einem spontanen Ausweichmanöver oder bei Spurrillen
auf, erkennt das System (Gierratensensor Hinterachse) die Gefahr des
Pendelns und schickt frühzeitig Impulse an den Motor und die Bremsanlage, um
diese zu aktivieren und die Schleudergefahr zu minimieren. Im richtigen
Moment, wenn sich Zugfahrzeug und Anhänger auf 0 Grad befinden, wird der
Bremsvorgang sanft und kontrolliert eingeleitet und somit der Anhänger
wieder stabilisiert. Dieser schlingerdämpfende Bremsvorgang kann sich
mehrmals wiederholen, bis sich das Gespann stabilisiert. Diese Art der
Gespannstabilisierung wird aber erst durch moderne CFC® Elektrosätze, z.B.
durch den CFC®-Elektronik-Einbausatz von JAEGER automotive, ermöglicht.