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Fahrwerk |
Fahrdynamiksysteme / Elektronisches
Bremsenmanagement
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Elektronisches Bremsen
Management EBM - Fahrdynamiksysteme am
Beispiel von BMW
System zur
Optimierung
von
Fahrstabilität, Traktion
und Bremsfunktion - von
BMW
Moderne Automobile wie hier von BMW sind heute
mit einer Vielzahl von Systemen zur Fahrerunterstützung
ausgestattet. Durch die Verknüpfung von
Schlupfregel-, Brems- und Fahrstabilitätssystemen gelingt es,
die aktive Sicherheit und den Fahrkomfort zu steigern und so den
Fahrer zu entlasten. Funktionen wie ABS, ASC und DSC helfen dem
Fahrer, sein Fahrzeug auch in kritischen Situationen sicher zu
beherrschen, nehmen ihn aber nicht aus seiner Verantwortung. |
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Der durchschnittliche
Autofahrer, der sein Fahrzeug nur in Ausnahmefällen bis an die
physikalischen Grenzen bewegt, wird von den unsichtbaren Helfern kaum
etwas bemerken. Sie treten erst dann in Aktion, wenn die Reifen Gefahr
laufen, die Haftung zu verlieren, das heißt bevor die Räder durchdrehen,
rutschen oder blockieren.
Alle Fahrdynamiksysteme können und sollen den Fahrer nur unterstützen,
ihn aber nicht seiner Verantwortung entbinden.
Die Elektronik
soll dem Fahrer helfen, sein Fahrzeug in kritischen Situationen sicher
zu steuern, zu bremsen und zu beschleunigen.
Doch Vorsicht: Auch
die vielfältigen Möglichkeiten, die die moderne Technik den
Fahrzeugentwicklern heute bietet, die Grenzen der Physik können sie
nicht verschieben. |
Kräfte am Kfz
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Elektronisches Bremsen Management EBM
Hinter der Bezeichnung Elektronisches
Bremsen Management EBM verbirgt sich bei BMW die Integration aller
Regelsysteme zur Verbesserung der Bremseigenschaften und Erhöhung der
Fahrstabilität. Ziel der Entwicklung ist eine System-Architektur, die
sowohl Hard- als auch Software aller bisherigen Bremskomponenten und
Regelsysteme zusammen fasst und ohne zusätzliche Infrastruktur eine
weitere Steigerung von aktiver Sicherheit und Fahrkomfort zulässt. Ein
einziges Steuergerät beinhaltet alle Funktionen: ABS, ASC, DSC und
DBC.
Antiblockiersystem ABS
Das erste Schlupfregelsystem, das vor über 20 Jahren
bei BMW im 745i eingesetzt wurde, war das Antiblockiersystem (ABS).
Radsensoren überwachen, wie schnell sich die Räderwährend des
Bremsvorganges drehen. Neigt ein Rad zum Blockieren, wird – ausgelöst vom
ABS-Steuergerät – automatisch der Bremsdruck am entsprechenden
Radbremszylinder soweit verringert, bis das Rad wieder unter optimalem
Schlupf läuft. Das Ziel ist dabei, den Schlupf so einzustellen, dass
möglichst hohe Bremskräfte übertragen werden können. Der Fahrer spürt den
Regelvorgang als Pulsieren des Bremspedals. Durch die individuelle
Steuerung des Bremsdrucks für jedes einzelne Rad wird auch bei
unterschiedlich rauhem Fahrbahnbelag die maximale Brems- und
Seitenführungskraft aufgebaut.
So kann der Fahrer auch bei einer Vollbremsung auf
glatter Fahrbahn bei meist deutlich kürzerem Bremsweg noch Hindernissen
ausweichen. Während ABS vor zwei Jahrzehnten als Sonderausstattung nur
Modellen der Oberklasse vorbehalten war, ist es bereits seit 1991
serienmäßig bei allen BMW Fahrzeugen und heute auch bei kleineren
Fahrzeugen weitverbreitet. Auf der Infrastruktur der ABS-Bremsanlage und
der Vernetzung verschiedener Systeme bauen eine Vielzahl von Funktionen
wie ASC, CBC, DBC oder DSC auf, die die Fahrstabilität nicht nur beim
Bremsen erheblich verbessern.
Als erster Motorradhersteller der Welt führte BMW 1989
ein elektronisches Antiblockiersystem (ABS) ein.
Automatische Stabilitäts Control ASC
Ein weiterer Schritt zu mehr Fahrstabilität war
die Einführung der Antriebsschlupfregelung ASC. Diese
Stabilitätskontrolle sorgt dafür, dass die Antriebskraft beim
Beschleunigen mit minimalem Schlupfübertragen wird. ASC lässt
unabhängig von der Stellung des Gaspedals nur soviel Motorleistung
zu, wie in der momentanen Fahrsituation ohne durchdrehende Räder
möglich ist. So kann auch auf regennasser oder schneebedeckter
Fahrbahn mit dem maximal möglichen Anfahrmoment beschleunigt werden,
ohne ein ausbrechendes Fahrzeugs befürchten zu müssen. Wie beim
Bremsen mit ABS, erkennt ASC über die Erfassung der
Radgeschwindigkeiten per Sensor, ob die Rädersicher greifen. Neigen
die angetriebenen Räder zum Durchdrehen, löst die Steuerelektronik
einen Regelvorgang aus. Durch die Vernetzung über Daten-Bus-Systeme
greift sie in das Motormanagement ein und nimmt unabhängig von der
momentanen Gaspedalstellung das Drehmoment zurück. Selbst wenn der
Fahrer noch Vollgas geben sollte, werden Drosselklappenstellung,
Zündwinkel und Einspritzmenge soweit zurückgenommen, bis die
Antriebsräder wieder greifen. Reicht selbst die Zündausblendung
einzelner Zylinder nicht mehr aus, werden die Antriebsräder durch
den automatischen Eingriff der Radbremsen am Durchdrehen gehindert.
Steht das Fahrzeug mit einem der beiden angetriebenen
Rädern auf griffigem, mit dem anderen aber auf glattem Untergrund, neigt
ein Rad beim Anfahren zum Durchdrehen. Ähnlich der Funktion eines
geregelten Sperrdifferentials wird das Traktionsproblem gelöst, indem das
Rad, das zum Durchdrehen neigt, automatisch soweit abgebremst wird, bis
das zweite Antriebsrad genügend Drehmoment zum Anfahren übertragen kann.
So sichert die Schlupfregelung das spurtreue Anfahren auch bei kritischen
Fahrbahnverhältnissen. Jeder Regeleingriff des ASC wird dem Fahrer durch
eine blinkende Anzeigenlampe (Blinkleuchte) im Kombiinstrument angezeigt.
Zum Anfahren in tiefem Schnee, auf sehr lockerem Untergrund oder bei
Fahren mit Schneeketten empfiehlt es sich, die ASC-Funktion per Knopfdruck
auszuschalten, weil hier hoher Schlupf den Vortrieb verbessert.
Motorschleppmomentenregelung MSR
Wenn der Motor beim Herunterschalten zu viel
Bremsmoment auf die Antriebsräder aufbringt, besteht besonders auf glatter
Fahrbahn die Gefahr, dass die Antriebsräder blockieren. Dadurch kann der
Wagen ins Rutschen kommen und instabil werden. Die MSR, eine sinnvolle
Erweiterung der ASC erkennt solche Grenzsituationen durch die Auswertung
der Signale von den Raddrehzahlsensoren. Über den Datenaustausch von
Motor- und Getriebesteuerung wird eine Gegenmaßnahme eingeleitet und
umgekehrt wie beim ASC-Einsatzetwas Gas gegeben, bis die Räder
wiederrutschfrei rollen. Bei Automatikgetrieben werden Schaltvorgänge
solange unterdrückt, bis die kritische Situation bereinigt ist. Nicht nur
beim Herunterschalten, sondern auch beim schnellen Gaswegnehmen auf
glatter Fahrbahn erweist sich die MSR als segensreiche Erweiterung der
ASC-Funktion.
Dynamische Stabilitäts Control
DSC
(bekannt auch als ESP von Bosch, s.a. Bericht zum
ESP)
Die DSC, als neue, zusätzliche
Funktion integriert mit ABS, ASC und MSR, erhöht die Fahrsicherheit bei
abrupten Ausweichmanövern oder plötzlichen Gefahrensituationen bei
Kurvenfahrt. Sie überwacht alle Betriebszustände des Autos auf sichere
Spurhaltung und Fahrstabilität. Durch den gezieltenselektiven Einsatz der
einzelnen Radbremsen und den Eingriff in die Antriebssteuerung verhindert
die DSC das Ausbrechen (s.a.
Übersteuern oder Untersteuern?) eines Fahrzeugs im
Grenzbereich. Es unterstützt den Fahrer bei seiner Aufgabe, den Wagen auch
auf schnee- und eisglatter Fahrbahn sicher auf Kurs zu halten. Die DSC
besteht im wesentlichen aus den zusätzlichen Sensoren zum Erfassen der
Fahrzustände, dem Hydrauliksystem zum Aufbau der Bremskräfte und der
Software. Wer die Funktion des DSC verstehen will, sollte sich etwas mit
der Physik eines Fahrzeugs im Grenzbereich auseinandersetzen.
Cornering Brake Control CBC
Eine Erweiterung des ABS, das die Fahrstabilität
besonders beim Bremsen in Kurven erhöht, ist die Cornering Brake Control
CBC. Bremsmanöver in der Kurve können mit dem Risiko verbunden sein, dass
das Fahrzeug durch die Verlagerung der Radlasten instabil wird. Deshalb
sorgt CBC schon bei Bremsdrücken unterhalb der ABS-Regelschwelle durch
unterschiedlich hohe Bremsdrücker rechts und links für stabilisierende
Gegenmomente. Dadurch, dass die kurveninneren Räder schwächer abgebremst
werden als die auf der Außenseite, entsteht ein Moment, das der
eindrehenden Gierbewegung beim Kurvenbremsen entgegenwirkt.
Auch wenn das Fahrzeug so starkabgebremst wird, dass
das ABS arbeitet, achtet die CBC darauf, dass die Bremskräfte so verteilt
sind, dass der Wagen wie vom Fahrer gewünscht in die Kurve gelenkt und
stabilisiert wird.
Dynamische Bremsen Control DBC
Mit dem Modelljahr 1999 wurde die DSC bei den BMW der
5er- und 7er-Reihe um eine weitere Funktion zur Verbesserung der aktiven
Sicherheit erweitert. Durchschnittliche Autofahrerverschenken in der Regel
wichtigen Bremsweg, da sie nicht kräftig genug die Bremse betätigen, um an
allen vier Rädern die bestmögliche Verzögerung zu erzielen. Oft sind es
auch nur die Bremsen an der Vorderachse, die durch das leichte
Pulsierendem Fahrer signalisieren, dass das ABS aktiv ist. Anstatt den
Druck weiter zu verstärken, um auch die Bremse an der Hinterachse in den
Regelbereich zu bringen, verringern viele Autofahrer den Druck aufs Pedal
und verschenken so die vielleicht entscheidenden Meter Bremsweg.
Die Dynamische Bremsen Control unterstützt den Fahrer aktiv bei
Gefahrenbremsungen, indem die Bremskraft unabhängig vom Pedaldruck
soweit erhöht wird, bis die bestmögliche Verzögerung erzielt ist.
Das elektronische Bremsen Management EBM, das die
Funktionen ABS, ASC, DSC und DBC verknüpft, erkennt daraus, wie schnell
und stark der Fahrer das Pedal betätigt, ob es sich um eine normale oder
Notbremsung handelt. Die Software veranlasst den schnellstmöglichen
Druckaufbau, um so rasch wie möglich die maximale Bremskraft zur Verfügung
zu stellen. Bei einer Notbremsung wird der Druck an allen vier Radbremsen
bis zum Regelbereich des ABS erhöht, um die optimale Verzögerung zu
erreichen. Im Gegensatz zu pneumatisch verstärkten Systemen ist mit der
hydraulischen Bremskraftverstärkung eine Vollbremsung wesentlich besser zu
dosieren.
Für die Umsetzung der DBC-Funktion sind keine
zusätzlichen Bauteile erforderlich, denn zum Druckaufbau wird die
Hydraulikeinheit der DSC, zur Erkennung des Fahrerwunsches, der
DSC-Drucksensor mitbenutzt.
Diagramm DBC
Active Cruise Control ACC
Neben den Systemen zur Erhöhung der Sicherheit kann
die Infrastruktur des EBM auch zur Komfortsteigerung eingesetzt werden.
Eine der möglichen Anwendungen ist die Weiterentwicklung des
Geschwindigkeitsreglers, die
Active Cruise Control ACC.
Die ACC unterstützt den Fahrer vor allem auf Autobahnen und Schnellstraßen
bei der Einhaltung der situationsgerechten Abstände und Geschwindigkeiten.
Über Tasten im Multifunktionslenkrad wird wie beim herkömmlichen
Geschwindigkeitsregler die Wunschgeschwindigkeit eingestellt, die im
Tachometer angezeigt wird.
Ein Radarsensor in der Fahrzeugfront sendet
Radarsignale aus, die von vorausfahrenden Fahrzeugen reflektiert werden.
Die ACC ermittelt daraus den Abstand zum Vordermann und die
Relativgeschwindigkeit zwischen beiden Fahrzeugen, so dass bis zu einer
Entfernung von rund 120 Metern auf den vorausfahrenden Verkehr reagiert
werden kann. Ist der vorausfahrende Verkehr langsamer als die
Wunschgeschwindigkeit, nimmt das System Gas weg und verzögert bei Bedarf
die Geschwindigkeit durch automatischen Bremseingriff über das EBM so
lange, bis ein der Situation angepasster Abstand zum Vordermannhergestellt
ist. Der Fahrer kann das Abstandsregelverhaltendes Systems individuell
variieren, ohne jedoch den gesetzlich zulässigen Bereich zu verlassen.
Setzt der Fahrer zum Überholen an und wechselt auf
eine freie Spur, beschleunigt das System ohne Zutun des Fahrers wieder bis
zur Wunschgeschwindigkeit. ACC bietet dem Fahrer mehr Komfort und
entlastet ihn. In kritischen Situationen muss er aber nach wie vor durch
Bremsen die Verantwortung übernehmen.
Blick in die Zukunft: Brake-by-Wire
Bei der praktischen Auslegung des Bremsen Managements
haben die BMW Ingenieure neben der konventionellen Form auf hydraulischer
Basis eine weitere Option: Die Brake-by-Wire-Technik. Dabei kann es sich
um ein elektro-hydraulisches Systemhandeln, bei dem lediglich die
Befehlsübertragung vom Bremspedal zur Hydraulikeinheit im Vergleich zu
heutigen Anlagen durch elektronische Signale ersetzt wird. Ebenso ist aber
auch eine rein elektrische Bremse denkbar, die über elektro-mechanisch
betätigte Bremszangen verfügt. da wegen der Ausfallsicherheit zwei
autonome Stromkreise zur Energieversorgung notwendig sind.
Das Integrierte Chassis Management ICM
Die Visionen der BMW Entwickler enden mit dem
Elektronischen Bremsen Management noch längst nicht. Der nächste Schritt
könnte das Integrierte Chassis Management ICM sein, das die EBM-Funktionen
mit weiteren Fahrwerksregelsystemen vernetzt. Durch Verknüpfung der
Schlupfregelfunktionen mit Systemen, wie der Elektronische Dämpfer Control
EDC oder dem Wankausgleich, wie er im neuen Land Rover Discovery
eingesetzt wird, lässt sich das Kraftschlusspotential der Reifen noch
bessernutzen. Außerdem kann durch die Kombination der DSC-Funktion mit
aktiven Lenkeingriffen an der Vorder- und Hinterachse die Fahrstabilität
weiter verbessert werden. Der Einsatz moderner Technik ermöglichtes, bei
gesteigerter aktiver Sicherheit komfortabler und entspannter ans Ziel zu
kommen. Da sich der Fahrerstärker auf seine Aufgabe konzentrieren und in
kritischen Situationen sein Fahrzeug besser beherrschen kann, rückt die
Freude am Fahren noch mehr in den Vordergrund. Trotz der Unterstützung
kann und will die Technik den Fahrer aber nicht aus seiner Verantwortung
nehmen.
Diagramm Fahrdynamik Systeme
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Bricht bei einem Wagen das Heck aus,
spricht man von Übersteuern. Der Wagen beginnt, sich um seine
Hochachse zu drehen – der Fachmann spricht dann vom Gieren. Verursacht
wird dies bei Heckantrieb unter anderem durch zu viel Antriebsmomentan
der Hinterachse, bei Frontantrieb durch sehr plötzliches Gaswegnehmen.
Um dieser Drehbewegung entgegenzuwirken, muss das kurvenäußere Rad
abgebremst werden, um ein Korrekturmoment aufzubauen. Das Prinzip der
entgegenwirkenden Drehbewegung lässt sich mit der Lenkung von
Raupenfahrzeugenanschaulich darstellen. Um eine Pistenraupe nach links
zusteuern, wird die linke Antriebskette abgebremst, während das rechte
Gegenstück für den Antrieb sorgt. Das gleiche Phänomen lässt sich
anwenden, um ausbrechende Fahrzeuge wieder unter Kontrolle zu
bekommen. |
Übersteuern |
Untersteuert
ein Auto, geht die Seitenführung der Vorderräder verloren und das
Fahrzeug schiebt über die Vorderräder geradeaus zum Kurvenausgang.
Dies ist vor allem bei frontgetriebenen Fahrzeugen bei zu starker
Beschleunigung der Fall. Um das Untersteuern zu vermeiden, müssen wie
bei Kettenfahrzeugen die kurveninneren Räder abgebremst werden, um den
Wagen durch das Gegenmoment in die Kurve zu lenken. Bei einem
übersteuernden Wagen, der mit dem Heck zum Kurvenausgang drängt, wird
durch Abbremsender kurvenäußeren Räder der Wagen in der Spur gehalten.
Die Hinterräder bekommen in einer Rechtskurve wieder Seitenführung und
die Ausbrechbewegung wird kompensiert, wenn die Räder auf der linken
Seite abgebremst werden. |
Untersteuern |
Um solchen Instabilitäten schon im Ansatz entgegenzuwirken, kann das
DSC-System ohne Zutun des Fahrers Gas wegnehmen und jedes einzelne der
vier Räder gezielt abbremsen: Das Fahrzeug lenkt dann durch einseitiges
Bremsen. Um festzustellen, ob das Auto stabil fährt oder mit Front oder
Heck aus der Kurve drängt, muss das DSC-Steuergerät eine Reihe von
physikalischen Größen kennen und auswerten.
Sensoren ermitteln die fahrdynamischen Bewegungen. Die
sind unter anderem:
-
die
Gierrate, die angibt, wie schnell sich das Fahrzeug um seine Hochachse
dreht
-
die Querbeschleunigung, als Maß für Kurvenradius und -geschwindigkeit.
Zusätzlich wird der
Fahrerwunsch aus
-
dem Lenkwinkel, der
die gewünschte Richtung angibt, und
-
dem Bremsdruck, den
der Fahrer über das Pedal ausübt, erkannt.
Darüber hinaus liefert
das ABS die Information über die Drehzahl der einzelnen Räder.
Aus den zur Verfügung stehenden Messwerten wird im DSC-Rechner der
Ist-Zustand ermittelt, in dem sich der Wagen im Moment bewegt. Dieser wird
mit Sollwerten, die im Rechnergespeichert sind, verglichen. Weichen die
aktuellen Ist-Werte vom Sollzustand (z.B. sichere Kurvenfahrt) ab, wird
die DSC aktiv und greift direkt in das Bremssystem und die Motorsteuerung
ein.
Mit einer
Rückförderpumpe, unterstützt durch die Vorladepumpe, wird ohne Eingriff
des Fahrers radindividuell Bremsdruck aufgebaut. Nicht nur bei
Kurvenfahrt, sondern auch bei extremen Situationen, wie zum Beispiel beim
Überfahren einer Eisplatte oder abrupten Ausweichmanövern, kann ein
Fahrzeugschnell instabil werden. Auch dann unterstützt die
Stabilitätskontrolleden Fahrer durch Bremseingriff.
Falls es erforderlich
ist, greift die Steuerung zusätzlich in das Antriebsmanagement ein. Dabei
wird das Drehmoment des Motors so weit wie nötig verringert. Darüber
hinaus verhindert die DSC in diesen Grenzsituationen, dass das
Automatikgetriebe schaltet und zusätzliche Laständerungen auf den
Antriebsstrang wirken. Wie die ASC lässt sich auch DSC per Knopfdruck
deaktivieren. |
Quelle: BMW AG
Autor: Johannes Wiesinger
bearbeitet:
30.01.2024
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