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Kann Facebook uns bei
der Verbesserung unserer Online-Sicherheitsgewohnheiten helfen?
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Bringt das weltweit größte Online-Netzwerk seine
Nutzer mit einer weiteren aktuellen Auseinandersetzung über
Facebook-Privatsphäre dazu, anders über Online-Sicherheit zu denken?
Facebook ist das größte,
erfolgreichste und einflussreichste soziale Netzwerk,
dass die Welt je gesehen hat. In acht Jahren hat es
immer neue Mitglieder gesammelt, bis sich ihm fast 1
Milliarde Menschen auf der ganzen Welt angeschlossen
haben. Es stellt konkurrierende soziale Netzwerke im
Hinblick auf die aktiven Mitglieder und die
durchschnittliche Zeit, die ein Benutzer täglich mit
Interaktionen darauf verbringt, in den Schatten.
Jedoch bleibt auch Facebook nicht ohne seinen
gerechten Anteil an Auseinandersetzungen und Kritik einhergehend mit
seinem monumentalen Erfolg. Regelmäßig werden Bedenken über die
Haltung von Facebook gegenüber der Privatsphäre der Nutzer geäußert.
Es scheint, als würde Facebook keine sechs Monate durchhalten, ohne
in irgendeiner Form negative Aufmerksamkeit bezüglich der
Privatsphäre der Nutzer zu erregen, eine Politik, die zahlreiche
Neufassungen und Veränderungen durchläuft, um deren Wortlaut für
Facebook eher vage und vorteilhaft zu machen.
Die letzte Auseinandersetzung über die
Privatsphäre der Nutzer kam letzte Woche, als Berichte über eine
Facebook-Seite auftauchten, in denen es hieß, dass jede
Benutzer-Timeline alte Pinnwandeinträge von 2010-2008, die von ihren
Freunden gemacht wurden, anzeigt. Das hätte nicht viel Aufregung
verursacht, wenn nicht viele Nutzer davon überzeugt gewesen wären,
dass Facebook in Wirklichkeit private Nachrichten zeigte, keine
Pinnwandeinträge.
Eindeutig könnte das sehr schnell extrem
peinlich werden, weil die Nutzer ihre gesamten privaten Gespräche
für den Rest ihres Freundesnetzwerkes offengelegt hätten. Allerdings
war Facebook sehr schnell damit, diese Anklage zu zerquetschen.
In einer Erklärung an TechCrunch sagte ein
Facebook-Sprecher: "Jeden Bericht, den wir gesehen haben, haben wir
zurückgegeben und geprüft. Wir haben keinen Bericht gesehen, der
bestätigt wurde. Ein großer Teil der Verwirrung gründet darin, dass
es vor 2008 keine "gefällt mir"-Angaben oder Kommentare zu den
Pinnwandeinträgen gab. Die Menschen gingen mit Pinnwand-Einträgen
hin und her, anstatt ein Gespräch [über Kommentare] zu führen.
“Eine kleine Anzahl von Benutzern äußerte
Bedenken, nachdem sie irrtümlich angenommen hatten, dass private
Nachrichten auf der Timeline erscheinen. Unsere Techniker
untersuchten diese Berichte und stellten fest, dass die Nachrichten
ältere Pinnwandeinträge waren, die schon immer auf der
Benutzerprofilseite sichtbar waren. Facebook ist davon überzeugt,
dass es keine Verletzung der Privatsphäre der Nutzer gab."
Obwohl Facebook kategorisch verneint, dass
private Nachrichten gezeigt wurden (eine Behauptung, die von den
meisten Beobachtern der Branche unterstützt wird), sind viele Nutzer
weiterhin nicht überzeugt. Es war extrem schwierig, den Vorwurf
entweder zu bestätigen oder zu dementieren, vor allem, da so viele
Nutzer in einen Rausch verfallen sind, peinliche oder bloßstellende
Kommentare aus ihrer Timeline zu löschen, dass sie somit die Beweise
in diesem Verfahren gelöscht haben.
Luke Hopewell, Redakteur des Gadget-Blog
Gizmodo, sagt: "Das ist ein großes Problem, da das wichtigste Gut
von Facebook das Vertrauen ist. Wenn man darüber nachdenkt, ist es
ein Unternehmen, das öffentlich an der Börse handelt, die
buchstäblich mit nichts handelt. Es ist ein Unternehmen, das mit
Vertrauen arbeitet, und sein Produkt, welches es an die
Werbewirtschaft verkauft, sind unsere Angaben.”
"Wenn dieses Vertrauen von 900 Millionen
Nutzern verletzt wird, so ist es ein ernstes, ernstes Problem."
Auch wenn Facebook das Vertrauen der Nutzer
nicht verletzt hat, wird das Problem in den Köpfen von tausenden,
vielleicht sogar millionen Facebook-Nutzern immer noch anhalten.
Viele von ihnen müssen geschockt und besorgt darüber gewesen sein,
Hunderte von Nachrichten auf einmal unerwartet auf ihrer Timeline zu
sehen, was zu einer hastigen Untersuchung darüber geführt hat, was
sie vielleicht vor Jahren gesagt haben und ob sie diese Worte heute
sichtbar haben wollten. Stellen Sie sich vor, egal ob mit Absicht
oder durch einen technischen Fehler, was passieren würde, wenn
Facebook wirklich alle privaten Nachrichten unerwartet öffentlich
machen würde?
Seit Jahren hat der durchschnittliche
Internetnutzer seine persönlichen Daten eifrig mit einer wachsenden
Zahl von Seiten geteilt. Soziale Netzwerke, Online-Shopping-Seiten,
eine Vielzahl von Anwendungen, Fan-Seiten und zahlreiche andere
Online-Unternehmen, die Appetit auf marktfähige Daten haben. Für die
meisten dieser Anwender war die Verletzung der Privatsphäre und die
daraus resultierenden Risiken (z. B. Identitätsdiebstahl) von
geringer Bedeutung, wenn sie überhaupt daran gedacht haben.
Obwohl es schwierig zu bestätigen sein wird,
glaube ich, dass sich in den letzten Jahren die Haltung gegenüber
der persönlichen Online-Sicherheit langsam zu ändern beginnt, zum
Teil dank Auseinandersetzungen wie dieser. Selbst wenn Nutzer sich
entscheiden, ihre persönlichen Daten mit einer Vielzahl von
Online-Parteien (soziale Netzwerke, Shopping-Seiten, etc.) zu
teilen, gibt es letztendlich mehr Bewusstsein für Risiken und
Folgen. Internet-Nutzer können nicht helfen, aber sie wissen, dass,
sobald sie online sind, ihre persönlichen Daten nicht mehr
vollständig ihnen gehören, es ist etwas, das teilweise zu ihnen
gehört und das sie teilweise mit der Webseite teilen.
Facebook besitzt, wie viele andere
Online-Angebote, eine vage formulierte Datenschutzrichtlinie, die
genauso viel versteckt wie sie offenlegt. Wie Luke Hopewell von
Gizmodo sagte, ist Vertrauen auf Facebook ein äußerst wertvolles
Gut, das auf Nutzern beruht, die ihnen genug vertrauen, um
Informationen über ihre Webseite zu teilen. Die Frage des Vertrauens
wird zunehmend von Internet-Nutzern genauer betrachtet.
So wie wir mit immer mehr Anfragen bombardiert
werden, unsere Daten mit Unternehmen, Apps und so weiter zu teilen,
so glaube ich, dass der durchschnittliche Nutzer eher anhält und
prüft, ob er der Seite, die danach fragt, vertraut, anstatt nur
ungeniert zu akzeptieren. Wir machen uns nicht nur mehr Sorgen um
unsere Daten, wir können auch täglich Beweise sehen, dass es in Form
von erhöhten Werbebotschaften in unseren E-Mail-Posteingängen oder
auf unseren Telefonen weiter verbreitet ist als je zuvor. Facebook
könnte mit mobiler Werbung, Investitionsmitteln und der Einstellung
von
IT Jobs mit
der Absicht, mehr Anzeigen anzubieten, ohne dabei Benutzer zu
stören, leichter handeln, aber andere Unternehmen sind nicht so
vorsichtig.
Während viele Internet-Nutzer einfach die
erhöhte Werbung und mögliche Verstöße gegen die Privatsphäre als
notwendigen Teil davon ansehen, dass sie aktiv online sind, achten
viele sorgfältiger darauf, wie sie ihre persönlichen Daten teilen.
Johannes Wiesinger
bearbeitet:
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