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von kfztech.de Irgendwann ist es so weit: Das Auto, das Gefährt, das einen jahrelang treu begleitet und in dem man sehr viel Zeit seines Lebens zugebracht hat, hat ausgedient und muss auf den Schrottplatz. Doch was geschieht eigentlich mit dem Auto nach seinem aktiven Dasein? Dies wollen wir in einer kleinen Serie darstellen und beginnen mit dem Katalysator. Der Katalysator ist kein FilterDer Katalysator hat im Abgasstrang seinen Dienst getan, ohne dass dies der Fahrer vermutlich je mitbekommen hat. Die Zeiten in denen der Auspuff nach verfaulten Eiern roch, sind längst vorbei, seit dem der Kraftstoff entschwefelt wurde. Viele denken ja, der Kat filtert das Abgas sowie der Rußfilter. Doch dies stimmt nicht. Im Abgaskatalysator befinden sich wertvolle Elemente, die chemische Reaktionen hervorrufen und/oder beschleunigen, ohne selbst daran teilzunehmen. Beim herkömmlichen 3-Wege-Abgaskatalysator werden Stickoxide (NOx) durch Reduktion in Stickstoff und Sauerstoff sowie unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) und Kohlenmonoxid (CO2) durch Oxidation in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Mehr zum Abgaskatalysator
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| Innerhalb des Stahlgehäuses des
Autoabgas-Katalysators befindet sich der Träger, der entweder
aus einem Keramikmonolithen oder aus Metall besteht und in ein
warmfestes Drahtgestrick eingebettet ist. Der Träger wird von mehreren tausend Kanälen durchzogen, durch die das Abgas strömt. Auf den Träger wird eine Zwischenschicht, der sogenannte Wash Coat aus Aluminiumoxid aufgebracht, was die Oberfläche extrem vergrößert. Die katalytische Schicht auf dem Wash Coat selbst besteht aus Platin, Rhodium und Palladium. |
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Der Recyclingprozess besteht aus drei Prozessschritten:
Das Öffnen und Freilegen des Katalysatormateriales erfolgt in der Regel mechanisch manuell durch das Aufschneiden mittels hydraulischer Schere oder Bandsäge, was in der Branche als Entmantelung bezeichnet wird. Allerdings können beim Entmanteln giftige und lungengängige Stäube entstehen, die abgesaugt und gefiltert werden müssen. Besondere Schutzvorrichtungen für das Personal sind daher vorgeschrieben. Dies ist somit auch keine Arbeit für Hinterhofwerkstätten.* Der anfallende Stahlschrott (Edelstahl, Chromstahl) kann eingeschmolzen und zu neuen Stahlprodukten weiterverarbeitet werden.
Hier warten vorsortiere Kats auf die Zerlegung (Bild: Ecotrade) |
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Der zerschnittene und zerbröselte Keramikträger kann zusammen mit den angesammelten Stäuben in einer Mühle zu Pulver zermahlen werden. Dabei werden bei diesem zweiten Aufschluss die keramischen Bestandteile von der werthaltigen Zwischenschicht (Wash-Coat) getrennt. Während des gesamten Prozesses wird der freiwerdende Wash-Coat durch Absaugung erfasst und zentral gesammelt. Entstaubungsanlagen sorgen dabei für die maximale Erfassung (99,9%) der edelmetallhaltigen Stoffe.
Bei Metallkats (Bild rechts) wird anders vorgegangen. Hier wird nach dem Entmanteln das Trägermetall geschreddert und in Mühlen durch fortwährendes Drehen das Edelmetall abgerieben. |
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die Edelmetallscheidung
In speziellen Metallhütten, sogenannten Scheideanstalten oder Affinerien, werden die Edelmetalle nach der vorhergehenden Aufbereitung aufgeschmolzen, so dass am Ende Barren und andere Halbzeuge entstehen, die wieder verkauft werden können.
Gebrauchte Katalysatoren mit keramischen Fasern sind mit dem Inkrafttreten der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) am 1. Januar 2002 ein "besonders überwachungsbedürftiger Abfall". Sie unterliegen der Nachweisverordnung und dürfen nur auf der Basis eines gültigen Entsorgungsnachweises gesammelt, transportiert und verwertet werden. Anlagen zur Lagerung und Behandlung von mehr als einer Tonne Ausnahmekapazität pro Tag müssen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz unter Beachtung potenzieller Umweltgefahren genehmigt werden und sind für den die chemische Umwandlung der Abgase verantwortlich.
Weiterführender Link: Auto verschrotten: Darauf muss geachtet werden
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Autor: Johannes Wiesinger bearbeitet: |
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