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Bremsprobleme – Daran könnte es liegen

Der Winter ist fast überstanden und an vielen Autos machen sich die ersten Spuren bemerkbar, die das nasskalte Wetter hinterlassen hat. Davon betroffen sind beispielsweise die Bremsen, die in der kalten Jahreszeit unter Dauerbelastung standen. Sie quietschen, schleifen, haben an Stärke verloren, sind verschlissen oder haben sich verfärbt. Quietsch- oder Schleifgeräusche müssen aber noch kein Zeichen dafür sein, dass die Bremsen einen ernsthaften Schaden erlitten haben.

Grund können beispielsweise auch Rostpartikel an den Bremsbelägen sein. Dadurch liegen die Bremsscheiben mit mehr Druck an und erzeugen die Geräusche. In manchen Fällen sind daher eine kleine Ausfahrt mit mehreren Bremsungen ausreichend, um den Flugrost abzutragen und die Geräusche loszuwerden. Erst wenn das nicht hilft, sollte man in eine Werkstatt fahren oder neue Beläge bei speziellen Anbietern wie mister-auto.de bestellen, um sie anschließend selbst zu wechseln.

Dazu benötigt man etwas handwerkliches Geschick, neue Bremsbeläge, einen handelsüblichen Wagenheber und das entsprechende Werkzeug. Kfztech.de rät bei Bremsenproblemen aber grundsätzlich immer die Fachwerkstatt aufzusuchen.

Bremsbelag Rückseite

Ein qualitativ hochwertiger Bremsbelag lässt sich durch die Angaben auf der Rückseite erkennen - Bild: Ate

Schaden suchen und begutachten

Dass die Bremse nicht zufriedenstellend funktioniert, kann an vielen Dingen liegen. Ein Grund kann eine hohe oder unregelmäßige Abnutzung der Bremsscheiben sein. Üblicherweise kann man eine gute erste Diagnose stellen, wenn man durch die Löcher der Felgen einen Blick auf die Bremsscheiben wirft. Geprüft werden sollten zunächst die Bremsbeläge auf der Fahrerseite, da die dortige Belastung durch das Gewicht des Fahrers am höchsten ist. Oft lassen sich hier bereits ungewöhnlicher Verschleiß wie Riefen oder Risse feststellen. Werden solche ersten Mängel entdeckt, lohnt es sich, die Bremsscheiben in einem zweiten Schritt genauer zu betrachten. Das heißt, das Rad muss runter, um genauer sehen zu können.

Eine Messung der Scheibendicke und der Dicke beider Beläge sowie dem Abgleich mit der vorgeschriebenen jeweils Verschleißgrenze wären auf jeden Fall sinnvoll. Man sollte hierbei die Angaben des jeweiligen Fahrzeugherstellers beachten. Gleichzeitig sollte auch danach geschaut werden, ob die Abnutzung gleichmäßig oder einseitig erfolgt ist. Dies wäre ein Hinweis auf mangelnde Freigängigkeit des Bremssattels.

Auch der Bremssattel sollte einer Sichtprüfung unterzogen werden. Ist der Kolben des Bremssattels dicht? Ist der Kolben leichtgängig? Ist die Staubmanschette dicht oder porös? Weist der Sattel evtl. Beschädigungen auf? Auch hier gilt bei Mängeln: Fachwerkstatt aufsuchen. Und wenn man schon dabei ist kann man auch gleich  alle relevanten Bauteile im Bereich der Achse wie Spurgelenke, Traggelenke, Federn, Dämpfer und die Hydraulik mit überprüfen.

Grundsätzlich sind Scheiben und Beläge immer auf beiden Seiten auszuwechseln. In der Werkstatt werden das Radnabenspiel und der Bremsscheibenschlag ebenfalls geprüft. Je nach Ausführung werden auch die Radlager und oder die Sensorringe des ABS mit erneuert.

Radnabenspiel prüfen

Mit der Messuhr wird das Radnabenspiel geprüft - Foto: kfzetch.de

Achtung bei einem Leck

Der Ursprung des Problems kann auch an einer unzureichenden Menge an Bremsflüssigkeit liegen. Sollte der Bremsflüssigkeitsbehälter einen ungewöhnlich niedrigen Flüssigkeitsstand haben, kann das an einem Leck oder am starken Verschleiß der Bremsbeläge liegen. Anstatt also nur neue Bremsflüssigkeit nachzugießen, sollte man auch schauen, ob z.B. der Behälter Undichtigkeiten aufweist. Undichtigkeiten treten aber in der Regel an den Schläuchen, Leitungen oder Verschraubpunkten auf. Hier sollte geprüft werden, ob die flexiblen Leitungen dicht oder porös sind, ob sie Scheuerstellen aufweisen oder ob der Innendurchmesser vielleicht aufgequollen ist. An den metallenen Bremsleitungen sollte man nach Roststellen suchen. Hier sieht man die Undichtigkeiten meist deutlicher. Ein solcher Schaden sollte allerdings wie schon erwähnt von einem Fachmann begutachtet werden, denn Bremsflüssigkeitslecks sind ernste Sicherheitsprobleme, die man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen darf.

Weiterführender Link: Autobremse - Der Kauf eines Bremskolbenrücksteller

Bremsscheibenwechsel auf dem Parkplatz ist nur etwas für geübte Hobbyschrauber -
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Autor: Johannes Wiesinger

bearbeitet: 27.01.2023









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